Barvedis
Mokoschapriester
(Stufe 7)
Wie gewaltige Arme streckten sich die verzweigten Äste der grünenden Krone dem klaren Himmel entgegen. Hoch erhoben flimmerte die heiße Sonne über dem Born, senkte ihre Nachmittaglichen Strahlen der trockenen Erde entgegen. Seicht trieb der aufkeimende Wind die Blättermeere in eine Richtung, erzeugte ein harmonisches Rascheln. Am Fuße des zerfurchten Baumriesen hockten einige Männer die sich in lange Gewänder gehüllt und ein Tuch vor das Gesicht gebunden hatten. Schweigsam saßen sie auf dem, aus dem Erdreich gedrungenen Wurzelwerk. Ihre Kleidung war beschmutzt und staubig. An den Öffnungen war sie mit Schnüren, eng anliegend an den Körper gebunden. Einige Erdmulden waren von vergilbten und getrockneten Blätterhaufen bedeckt, die ein einzelner Mann mit einer Fackel auflodern ließ. Ein beißender Rauch stieg empor und umfing die wächsernen Gebilde am Baum. Sie hingen hoch über ihnen in schwindelerregender Höhe. Wie abartige Geschwüre saßen die Halbmondartigen Waben an den Ästen. Sie schimmerten schwarz, von unzähligen Bienenleibern bedeckt. Ein schmächtiger Mann mit verfilztem Bart und gegerbter Haut, betastete die Rinde nach Rillen. Dann setzte er seinen Fuß auf den Vorsprung eines Astes und kletterte empor. Ein leinener Beutel den er mit sich nach oben trug, baumelte an seinem Bein Hin und Her. Behend zog er das Netz eines alten Korbgeflechtes vor sein Gesicht, holte einige Büschel getrockneten Grases aus dem Beutel hervor und entzündete es. Der Rauch des Bündels stieg nun aus nächster Nähe zum Nest empor. Ein gewaltiges Summen und Brummen übertönte das Wind bestärkte Rascheln der Blätter. Wie stürmische Schwaden umwirbelten die Bienen die gesamte Luft, setzten sich auf den Leib des Mannes und bedeckten seine nackten Füße und tastenden Hände. Zielstrebig brach er einige große Wabenstücke aus dem Stock, verstaute diese und stieg langsam wieder herab. Starr und breitbeinig stellte er sich über die qualmenden Haufen, hielt die Luft an und wartete auf das ablassen der einzelnen Insekten. Unentwegt murmelte er die alten Verse des Seffer Manich vor sich hin und pries Mokoschas Gaben. Dann ließ er sich benommen ins Laub sinken und betastete seine verklebten Finger. Rasch beugten sich die Männer zu ihm herab und begannen die Stacheln aus seiner Haut zu pulen. Nach einiger Zeit ließen sie von ihm ab. Danach fingen sie den fließenden, süßen Honig der gebrochenen Wabenstücke in hölzernen Näpfen auf. Erneut machte sich ein weiterer Mann auf, die Höhe zu erklimmen und ein neues Nest aufzusuchen. Gierig mit freudigen Blicken gezeichnet, stürzten sich zwei Jungen auf die geleerten Waben. Hastig suchten sie nach Larven die sie sich in den Mund führten und genüßlich zerkauten. Einer der beiden verstaute eine Handvoll von ihnen in einem Wildledernen Brustbeutel. Dann stand er auf und lief einen zertrampelten Pfad hinab. Knackend brach das dünne Geäst unter seinen Füßen, kitzelte an der hornigen Haut seiner Sohlen. Wallend wehte ihm sein langes, verdrecktes Haar durch das gerötete Gesicht. Mit treibenden Schritten preschte er aus dem Wald hervor ...
Herausragende Merkmale: IN 14, GE 15, KK 15, Gaben: Prophezeien, Fahrzeug lenken 18, Imker 10, Bogenbau 8, Holzbearbeiten 7, Heilkunde Seele 10, Handel 9, Musizieren 8, Menschenkenntnis 9, Überreden 9, Sagen & Legenden 8, Götter & Kulte 7, Wildnisleben 7, Singen 7,