Aszilas Tagebuch
Madasee, damalsTrolling, Ende Rondra 1003 BFDer erste Hauch der Sterblichkeit erfüllte meine Lungen. Es war im Frühjahrslager meiner Sippe am Ufer des Madasees. Madasee die gleichnamige Ortschaft ist ein kleines Städtchen nahe Punin. Der Geschichte nach die so viele Fremde Ohren schon bereiste, soll im Gewässer ein gutmütiger Wasserdschinn hausen. Sooft erzählte meine Mutter sie mir, das ich nun nicht mehr zu sagen vermag ob sie wahr ist oder nur so tief in meinem Herzen vergraben das ich mir wünschte sie sei kein Märchen. Der Dschinn solle die Menschen lieben und so hält sich seit jeher bis heute die Legende, kein Mensch habe jemals sein Leben in diesen Wassern verloren. Viele reiche Grundbesitzer oder Adelige haben dort ihre Sommerresidenz, doch sie dulden uns. Denn es war niemals anders. Doch Orte und Zeiten sind wie bepinselte Straßendirnen. Für den Augenblick eine kleine Randnotitz, doch für mich nicht von belang. Doch bevor ich näheres über mich preis gebe komme ich nicht Drumherum mit meinen Eltern zu beginnen. Denn sie sind die Wurzeln meines Lebens, die mich fest in dieser Welt halten.
Die Muse meiner Zukunft war wohl unbestritten meine geliebte Mutter. Harahja Ya'Quintano, eine berühmte Hazaqi, eine formvollendete Tänzerin und hinreißende Feuerpfäuin. Sie ist die erste Tänzerin unserer Sippe. Und es war kein Götterwunder nötig damit sich mein Vater Federico Ya’Quintano ihrer Existenz hingab. Nicht umsonst die die holde Rahja ihrem Namen zugrunde. Mein gütiger Vater, ein damals junger Adeliger aus Punin, war ihr sofort verfallen. Doch die Geschichte ihrer Liebe die wie eine wilde Rose jede noch so mächtige Mauer überwand, mag die Blüte meines Lebens sein. Doch das ist eine andere verborgene Wahrheit über die ich den Mantel Phexens legen möchte. Nur soviel sei gesagt. Mein Name Azsila, auf tulamidisch Wilde Rose geheißen, entsprang einem Vers meines Vaters aus Liebe gesungen. Ihr Schwur war das erstgeborene Leben ihrer Leidenschaft, den gefälligen Liebesbekundungen meines alten Herren einen Namen zu geben, wie den meinen. Doch was gaben sie mir sonst noch mit auf den Weg. Rein äußerlich betrachtet besitze ich die dunklen Augen, die geschwungenen Lippen und die körperliche Anmut meiner Mutter. Das volle Lockige Haar, die Kraft und die Flinkheit meines Vaters. Doch viel wichtiger für mich war die Lehre des Lebens, die verborgenen Weisheiten und Fähigkeiten die sie mir verliehen. Der Grundstock meines jetzigen Seins. Schon in frühen Kindertagen wurden meine eigenen Fähigkeiten greifbar. So das es kaum verwunderlich ist, das ich den Spuren meiner Mutter folgte. Es war einfach eine Intuitive Begabung die mich zu einem Tänzer werden ließ, wohlgemerkt einem der besten Hazaqi die je ein sterbliches Auge erblickt. Mit der Liebe zur passenden Gewandung, der Einfühlsamkeit der Musik und der Rahja gefälligen Genüsse. Vielleicht nicht ganz so gefällig waren da schon die Gaben meines Vaters. Dazu muss angemerkt werden, wie er seinen Stand verlor um seinem Herzen zu folgen. Es war nicht so als hätte er von jeher eine blütenweiße Weste gehabt. Es sei hier nur erwähnt dass ich sein Geschick bei einer guten Partie Boltan, Schlangenaugen oder dem Kamelspiel erlangte. Sowie die Gabe nicht sehr Praiosgefällig, Phexens Geschick ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Gerade diese Vorliebe zum Spiel ließ ihn schon früh zum schwarzen Schaf der Familie werden. Doch das Fass zum sogenannten überlaufen brachte die Tatsache der Anerkennung meiner Wenigkeit sowie der darauffolgende Traviabund mit meiner Mutter. Was folgte war sein Rauswurf aus dem elterlichen Anwesen, sowie der Streichung aus dem Adelsregister. Doch niemals, so beteuerte er mir, habe er es bereut sich Rahjas und Travias Einflüsterungen hingegeben zu haben. Doch nun beschreite ich die ungesehen Wege, um mir einen eigenen Platz in dieser verlausten Welt zu suchen. Denn ich bin aufgebrochen das zu finden was ich nicht kenne und von dem ich nicht weiß wo es zu finden ist. Dem Beginn eines großen Abenteuers, meinem Leben. Doch wo soll ich beginnen. Mein erstes Erlebnis das es Wert ist niedergeschrieben zu werden war eine Begegnung zwischen dem Dorf Trolling und dem kleinen Städtchen Dergelfurt in Südtobrien. Es war der Beginn meiner ersten Reise seit ich meine Sippe verlassen Hatte um die verborgenen Lande zu erkunden. Mein Ziel war Kunchom, zum berühmt aber auch berüchtigten Gauklerfests im Boron des Jahres 1003 nach Bosparans Fall. Eine beschauliche Reise ohne Qual. Doch es sollte alles anders kommen ...
Pass, Ende Rondra 1003 BF
Dergelfurt, Ende Rondra, Anfang Efferd 1003 BF
Perricum, Fest der bunten Lichter, 1. Efferd 1003 BF
Zurück in Dergelfurt, Anfang Efferd 1003 BF
Dergelfurter Wald, Anfang Efferd 1003 BF
Erneut Perricum, Efferd 1003 BF
Kunchom, Anfang Boron 1003 BF
Immer noch Khunchom, Anfang Boron 1003 BF
Weiterhin Kunchom, einige Tage nach Beginn Boron 1003 BF
Kunchom ..., Boron 1003 BF