Aszilas Tagebuch
Madasee, damalsTrolling, Ende Rondra 1003 BF
Pass, Ende Rondra 1003 BF
Dergelfurt, Ende Rondra, Anfang Efferd 1003 BF
Perricum, Fest der bunten Lichter, 1. Efferd 1003 BF
Zurück in Dergelfurt, Anfang Efferd 1003 BF
Dergelfurter Wald, Anfang Efferd 1003 BF
Erneut Perricum, Efferd 1003 BF
Kunchom, Anfang Boron 1003 BF
Immer noch Khunchom, Anfang Boron 1003 BFAm späten Abend erreichten wir endlich den sicheren Hafen Kunchoms. Auf dem Weg zum Gauklerlager außerhalb der Stadt kam es zu einer lästigen Begegnung. Natürlich musste mir der Hafenmeister mit einem halben Dutzend seiner Untergeben den Zoll abverlangen. Erdreistete er sich doch tatsächlich dazu mir die Matratze zu zerschneiden, so als wäre ich ein gemeiner Schmuggler. Doch die „Krone aller Tänze“ versetzte ihn und seine Mannen in Trance um dem Schändlichen Tun Einhalt zu gebieten. So wie du mir so ich dir. Sein blankes Hinterteil war Strafe genug für diesen verruchten Bastard. Dem selbst meine Warnung nicht davon abhielt mein Eigentum zu zerstören. Doch es wurde noch besser. Um nicht in diesem Labyrinth der Gassen auf nimmer wiedersehen zu verschwinden versprach ich einem der Bettler am Hafen einen blinkenden Taler, damit er mich auf direktem Wege zum Gauklerplatz außerhalb der Stadt begleiten und führen möge. Natürlich durfte er dabei auf dem Kutschbock neben mir sitzen. Doch als wir dort ankamen und er unverschämterweise seinen hustenden Auswurf in meinem Gesicht entlud, trat ich ihn unversehens vom Bock in den Straßenstaub. So etwas gehört sich ja schließlich nicht. Doch dieser Tagedieb beißt mir doch tatsächlich in die Wade. Jetzt hat meine gute Seidenhose auch noch ein Loch. Verdammte Orkenpest das ganze. Doch damit noch lange nicht genug. Plötzlich knallt es Ohrenbetäubend als wäre der Himmel zerrissen oder Ingrimms Hammer habe Dere getroffen. Über der Stadt im Norden des Flusses stieg urplötzlich eine rötliche Rauchsäule hinauf die sich Spiralförmig in die Nacht schraubte. Dann wurde es endlich dunkel um mich.
Ich erwachte eigentümlicherweise nicht an dem Lagerfeuer an dem ich mich neben meinem Wagen am Rastplatz niedergelassen hatte. Sondern am nächsten Morgen in einem mir unbekannten Zimmer in irgendeiner noch nie betretenen Schenke. Mein erster Gedanke war, dass ich betäubt und hierher verschleppt wurde. Doch ich besaß noch meine Waffen und war ungefesselt. Der nächste war das ich verletzt und hier zur Genesung in einem Lazarett läge, doch weit gefehlt. Denn wie man so gut sagt ist die Wahrheit doch so oft eine ganz andere. Wie in diesem Fall. In der Hand hielt ich doch noch immer meinen Holzbecher indem ich mir am Abend zuvor einen heißen Tee zubereitet hatte bevor der Hammer mein Bewusstsein erschüttert hatte. Doch in diesem Becher befand sich nun gefrorener Tee. Als wäre Firuns Atem in ihn gedrungen. Verfluchtes Hexenwerk sage ich dazu. Doch wie immer war dem allen nicht genug. Die Götter müssen mich wirklich lieben. Auch wenn ich ihr Einfühlungsvermögen nicht wirklich nachvollziehen kann. Mit mir in diesem Raum waren ebenfalls Pedro Scarpone sowie drei andere mir völlig unbekannte Gesichter beziehungsweise Männer. Da waren Ramon ein mohischer Magier der ein bekannter Pedros zu sein schien wie er mir versicherte. Irgendwie war und bin ich mir noch immer nicht sicher, nicht in einem Traum gefangen zu sein. Ach ja, da war ja auch noch der dicke Zwergenmagier, wobei Dick auf Zwergische Maße angelegt werden muss. Dieser Wicht fuchtelte die ganze Zeit mit seinem kurzen Stab in der Gegend herum und war der erste der mich nervös machte. Neben ihm saß dem ersten Augenschein nach zu Urteilen ein Liebfelder Stutzer und Geck mit Namen Haldan. Der Zwerg stellte sich mir übrigens als Turgrim oder so ähnlich Sohn des …ist mir doch egal da. Doch wie kam ich nun hierher. Jeder meiner sich in derselben Misere befindlichen Zimmergenossen hatte keine Antwort darauf parat. Als wäre das Leben nicht schon einfach genug ohne Antworten. Leider war ich nicht in einem Traum gefangen. Doch habe ich mich im Noinitenkloster etwa angesteckt. Ich weiß es leider nicht zu sagen, denn noch ist alles viel zu verworren. Erst einmal wollte ich Erkundigungen beim Wirt dieser Kaschemme in der wir uns alle befanden anstellen. Doch es kam zu einem Disput woraufhin der Rausschmeißer seinem Namen alle Ehre machen wollte. Es kam zu einem kleinen Handgemenge mit ihm wobei er Pedro versehentlich eine langte. Hat er aber auch verdient. Natürlich tauchte wie aus dem nichts wieder eine dieser netten Stadtwachen auf. Nennt es Schicksal, aber ich glaube Phex wollte sich einen neuen Spaß mit mir erlauben. Es war dieser ungehorsame Bastard von Gestern, welch ein seltsamer Zufall. Ein wildes Katz und Maus Spiel, dann entkam ich in den Räumlichkeiten der Herberge, wohlgemerkt in einem Schrank. Wie niederschmetternd. Aber dem nicht genug, erwischte mich doch noch der Wirt mit seinen beiden halbstarken Söhnen die mich ohne weiteres Federlesen vor die Tür setzten. Es war ein Chaos sondergleichen. Als ich wieder am Gauklerplatz eintraf war seltsamerweise keiner zu sehen. Kein Wagen, kein Pferd oder sonst eine Menschenseele. Es war wie ein göttliches Wunder. Doch die Geschehnisse der gestrigen Nacht waren noch nicht geschehen. Es war alles zu mysteriös. Gedankenverloren durchstreifte ich die Gassen bis ich wieder auf Pedro und Halgan den Liebfelder stieß. Nachdem ich sie in meine Überlegungen eingeweiht hatte, kam mir ein verquerer Gedanke. Wir waren in Satinavs Netzt verstrickt wie eine Fliege. Sollten wir etwa auserwählt sein das Unheil über Kunchom abzuwenden. Bei mir machte das alles Sinn, doch die anderen. Also machten wir uns auf den Weg zur Nordstadt um uns dort umzusehen. Direkt zur Akademie um zu sehen ob dort etwas im Argen lag. Im Schatten der derzeitigen Ereignisse. Danach sollte uns unsere Spur zum alten Sultanspalast führen, der damaligen Residenz der Diamantenen Sultane und später zum Tempel des Lebens der heiligen Tsa. Denn wenn ein Wunder uns nun ein zweites Leben bescherte um als Hand der Götter diesen Geschehnissen Einhalt zu Gebieten galt es ja seiner Auftraggeberin einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Eine Anmerkung noch nebenbei, die Gaukler wurden von der hiesigen Stadtgarde zum Gauklerplatz getrieben. Es kursierten in den Gassen zahlreiche Gerüchte, das angehörige dieses Volkes im Zentrum der Stadt Edelsteine gestohlen hätten. Doch wie hängt das alles nur zusammen. Die Götter werden uns doch hoffentlich führen. In der Akademie haben sie den Humor offensichtlich nicht mit Löffeln gefressen. Es war nur eine leichte Anspielung auf den Edelsteinraub und schon führten mich die Wachen zur Harfengarnision. Da halfen auch keine Unschuldsbeteuerungen meinerseits. Fünf Stockhiebe auf die nackten Sohlen bescherte mir Pedros hilfreiche Geste. Als wäre ich es nicht wert, durch sein Wort der Strafe zu entgehen. Doch seid gewiss dass ich es mir merken werde. Das soll ein Freund sein, der mich leiden lässt. Ich werde es nicht vergessen, so wie Satinav nichts vergisst. Welch unsägliches Schicksal mir doch blühte, als gemeiner Dieb im Kerker vergessen. Ein unsagbares Elend. Ich wurde unter Wasser getaucht, geschlagen, bespuckt und aufs äußerste erniedrigt. Das wird mir Pedro dieser Hurensohn büßen. Zu guter letzt wurde ich auch noch an den Füßen aufgehängt. Doch das schlimmste sollte erst noch kommen. Myriaden von Spinnen und Ratten drangen durch die Gitter in meine Zelle. Die Spinnen wuselten über die Decke und über die Wände. Ratten krochen über den nackten Boden und verschwanden in den Abwasserlöchern des Kerkers. Es war ein dämonisches Martyrium. Dann hörte ich wieder diesen unglaublichen Knall und verlor erneut das Bewusstsein.
Weiterhin Kunchom, einige Tage nach Beginn Boron 1003 BF
Kunchom ..., Boron 1003 BF