Termin

Aszilas Tagebuch

Madasee, damals
Trolling, Ende Rondra 1003 BF
Pass, Ende Rondra 1003 BF
Dergelfurt, Ende Rondra, Anfang Efferd 1003 BF
Perricum, Fest der bunten Lichter, 1. Efferd 1003 BF
Zurück in Dergelfurt, Anfang Efferd 1003 BF
Dergelfurter Wald, Anfang Efferd 1003 BF
Erneut Perricum, Efferd 1003 BF
Kunchom, Anfang Boron 1003 BF
Immer noch Khunchom, Anfang Boron 1003 BF

Es ist doch wie verhext. Ich erwachte wieder einmal in diesem Zimmer. Genau wie am Morgen darauf. Es ist als wären wir in einer Spirale der Zeit gefangen aus der es kein entkommen gibt. Meinen Zorn mochte ich beim besten Willen nur schwer zu verbergen. Zum Glück war nur ein Schemel das Opfer meiner Wut, denn es hätte Pedro noch schlimmer treffen können. So segelte nur der Schemel durch das Fenster und kein eitler Pfaff. Dann noch eine kurze Beschuldigung Pedros beim Wirt und ich war fort. Auf direktem Weg zum alten Sultanspalast. Aus einem Versteck beobachtete ich, wie dort ein Planwagen mit der Aufschrift „Bakrons Zaubertheater“ auf das freie Feld vor dem Palast hielt. Dann stieg ein junger Mann aus der ein halbes Dutzend Handpuppen auf dem Boden versammelte. Durch irgendwelche magischen Gesten brachte er sie zum tanzen und hauchte ihnen Leben ein. Es war ein schauerliches aber dennoch faszinierendes Schauspiel das mich in seinen Bann nahm. Es war eine zauberhafte Vorführung, und das in beiderlei Hinsicht. Drei mal schnippte er und schon sammelten die Puppen einige Kiesel auf und verstauten sie in einem verdeckten Loch im Boden. Es waren die Edelsteinräuber. Hätte ich einen Schlag gegen den Kopf bekommen, hätte ich an meinem Verstand gezweifelt, doch so war es die Realität. Ein diebisches Puppentheater. Dann sah ich seinen vermeintlichen Gehilfen, einen buckligen Mann in purpurner Kutte der nur ein Auge besaß. Der junge Mann nannte ihn Laran. Nachdem der Theaterbesitzer verschwunden war, folgte ich dem Gehilfen durch einen Gang unter den Palast. Er betrat eine unterirdische Grotte. Dort verstreute er ein rötliches Pulver auf dem Boden das irgendein mir unbekanntes Zeichen darstellte. Dann entzündete er dort einige Feuer in den vorgesehenen Kohlebecken und füllte in eine Messingschale Finger, Edelsteine, Goldstaub sowie Menschenblut. Es war unsagbar, ein grauenvolles Bild das sich in mein Gehirn brannte. Er beschwor doch tatsächlich eine dämonische Wesenheit dieses Scheusal. Meine Ohren begannen zu bluten es war grauenhaft. In dem Versteck im Gebüsch entdeckte ich später die gestohlenen Edelsteine. Doch was bin ich nur für ein Götterkind. Wurde ich doch direkt von der Traufe ins Glück gestoßen. Dann endlich kamen auch meine Leidensgenossen. Ja, erst dann kamen sie. Ich erklärte ihnen alles, doch sie wollten das Böse sofort vernichten und nicht wie ich eine Nacht warten und das Übel an der Wurzel ausreißen. Sie stießen die brennenden Kohlebecken um, hämmerten auf Statuen und Wände ein, doch alles ohne das geringste Anzeichen von Erfolg. Dann machten wir uns endlich auf den Weg zum Puppenspieler den wir auch auf dem Markt antrafen. Dann gab er einer seiner Puppen einen Befehl und sie verschwand. Natürlich folgten wir der Puppe, damit meine ich im Grunde genommen meine geneigte Person an sich, wie meinen zweckdienlichen Begleiter, den bereits erwähnten Liebfelder Stutzer. Hierzu muss gesagt werden dass wir nicht einer beliebigen Puppe folgten, sondern einer mit Rang, einer Handpuppe eines waschechten Weibels, mit Schwert und allem Pipapo… Wir folgten ihr, bis zur Brücke Richtung Sultanspalast wo sie uns tatsächlich entkam. Hierbei sei der Umstand erwähnt dass gerade diese bezeichnete Brücke zum neuen Palast schwer bewacht war. Ein paar vorgetragene Lügen, ein paar rhetorische Finten. Nein, diesmal war der Erfolg nicht auf meiner sprichwörtlichen Seite. Wir waren also erfolglos geblieben. Wenn, und ich sage bewusst wenn. Wenn man einmal davon absieht das es neben der Brücke einen halbbeendeten Rashtullah Tempel gibt. Man stelle sich meine Wenigkeit vor wie sie den Rohbau betritt, sich etwas von dem im inneren ausgelegten Sand einsteckt und das Haus daraufhin wieder verlässt. Die Frage nach dem Zweck ist nicht ganz unrüttelbar, wenn diese Wortwahl angebracht oder Existenz ist. Aber lieber hat der grobschlächtige Prahlhans der mich in einer beliebigen Taverne anmacht Sand in den Augen und ich meine Beine in der Hand. Oder er hat ein Auge auf mich geworfen und ich liege daraufhin im Sand. Oder ich habe gar seine Faust im Auge, werde geworfen und er bricht mir meine Beine mit einer hand. Naja, jedenfalls würde ich immer die erste Möglichkeit vorziehen. Ach ja es kommt noch besser. Der entwendete Sand platzte aus meinem Beutel, später auch aus meiner hand und fand auf wundersamer Weise immer wieder seinen Weg zurück in das Tempelgebäude. Seltsame Sache, diese. So waren wir vom neuen Palast über den Umweg Marktplatz Richtung altem Sultanspalast unterwegs. Hierzu sei gesagt dass der Wagen nebst anhangsel den Markt schon verlassen hatte und wir aufgrund nicht vorhandener Alternative auf dem Weg zum alten Palast waren. Aber wie dem auch sei, kam uns der Gaul samt Planwagen direkt auf der großen Brücke die die Nordstadt mit der alten Stadt verband entgegen. Und das im Schweinsgalopp. Ein bisschen Brandöl verteilt, ein Feuerstein gewetzt und schon hatten wir eine knisternde Bajerre die das Gespann aufhalten sollte. Tat es aber natürlich nicht. Wie immer kam es zu einem der vielen Treffen. Auf der einen Seite ich auf der anderen eine der Stadttypischen Wachen. Nach einem erneuten Disput dem ausurinierungsversuch der Flammen folgten wir dem Wagen zu einer kleinen Scheune im neuen Novadiviertel. Kurz nach betreten der Örtlichkeit, traf mich auch schon ein Pfeil der meinen Bauch einen kurzen Höflichkeitsbesuch abstattete. Ich erblickte vier Glatzköpfige Gestalten die wiederum diesen abscheulichen Gesang anstimmten bei denen sogar die Ohren weinen und Blut spucken. Ich hörte eine Frau samt Kind schreien, dann stürmte ich auch schon mit erhobenen Waffen ins Haus. Zwei der Männer streckte ich kurz darauf mit meinem vergifteten Dolch nieder, so dass sie in tiefen Schlaf glitten. Doch den Rätselhaften Ereignissen tat diese Geschichte kein Abbruch. Ich watete und schwamm in diesem Gebäude wie in einem See. Es war als wäre ich in einem dämonischen Sog geraten einer Manifestation aus Gräuel. Dann sah ich den einäugigen Mann wie er mir entgegentrat. Es war ein Kampf auf Messers Schneide. Torgrim unser nichtsnutziger Zwerg tummelte sich außerhalb meines Sichtfeldes und Halgan dieser Stutzer floh. Doch dann …

Wieder einmal erwachte ich in der Gaststätte. Sofort machten wir uns auf den weg zum alten Sultanspalast. Meine Begleiter kommen mir übrigens wie dressierte Ratten vor. Sie sind begriffsstutzig, aber wenn man sich lange genug um sie kümmert können sie einfache zusammenhänge doch noch verstehen. Und sie können einem höheren Geist durchaus nützlich sein. Wir waren wie von einem geflügelten Willen angetrieben. Das alles muss endlich ein Ende haben, endlich. Wir teilten uns, zwei folgten dem widerwärtigen Beschwörer ins innere der alten Palastanlage. Ich und mein getreuer Helfer Torgrim dieser dicke Sack von einem Zwergenmagier folgten dem Puppenspieler. Doch in welch einen Namenlosen Pakt sind wir hier nur hineingeraten. Dämonisches Gesocks. Doch Satinavs Chaos ist wie ein Bodenloser Strudel der alles mit sich reißt. Er läst nichts los was er einmal in seinen Klauen hält. Heute muss ich endlich das band zerreißen, koste es was es wolle. Doch irgendetwas musste bei den anderen schief gegangen sein …

Das kann doch alles nur ein Alptraum sein. Wieder erwachten wir dort. Halgor hatte den Beschwörer getötet. Was passiert hier nur mit uns. Wieder einmal folgten wir dem Spieler. Er traf sich mit der Puppe des Weibels. Ja, ich weiß das hört sich schon vom Sinn her bedauernswert dumm an. Aber so war es. Er nahm die Puppe an sich die einen Schlüssel aus dem neuen Palast gestohlen hatte. Wir folgten ihn bis er am Ende der Stadt seinen Wagen in einem Hain versteckte und wartete, wie auch wir. Unterdessen folgten Pedro dieser Mistkerl und Halgan dem Beschwörer. Nach einigen Diskussionen mit dem Zwerg offenbarten wir uns dem Puppenspieler, auch wenn der liebe Torgrim anders darüber dachte. Doch auf meine Nase, wie sich nun herausstellte, konnte ich mich schon immer verlassen. Ha, er wurde selbst unter Druck gesetzt, der gute Zerbes Bakron. Es waren Paktierer die seine Familie, seine Frau und seine beiden Kinder in ihrer Gewalt hatten. In dem besetzten haus in dem ich auch die Schreie wahrgenommen hatte. Langsam fügt sich doch noch alles zusammen. Er stahl mit Hilfe seiner Puppe einen Schlüssel um dann in die Schatzkammer des Sultans einzudringen. Sein oberstes Ziel war es für die Bastarde einen Diamanten, das „Auge der Mogule“ zu stehlen, ihre letzte Ingredenzie um das verhasste Ritual zu beenden. Wenn ich nicht langsam an Klarheit gewinne ist es um meinen Geist geschehen. Hesinde hilf bitte. Nachdem die anderen den Okkultisten folgten war ich in Zerbes Bakrons nähe als eine seiner Puppen ihm einen riesigen Karfunkel überreichte, den gesuchten Stein. Um mein Gewissen zu beruhigen zeichnete ich mit etwas Rübensaft das Auge Praios auf den Stein. Sie müssen es nicht sehen, doch ich weiß dass es da ist. Dann begann der Weg zum Palast wo er sich mit den Männern treffen sollte. Die anderen hatten die Kultisten bereits besiegt, auch wenn sie nach diesem Kampf namenlose und gräuliche Wunden davontrugen. Es war vorbei. Tief in meinem Inneren löste sich ein imaginäres band das meiner Seele wieder Luft zum Atmen gab. Die Zeit streichelte mich und deckte mich mit einem beruhigenden Gewissen zu. Natürlich wurde ich wieder als einziger unserer Gruppe abgeführt, doch nach einem kurzen Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt. Natürlich war es wieder dieser Bastard von Hafenmeister. Doch es war vollbracht.

Weiterhin Kunchom, einige Tage nach Beginn Boron 1003 BF
Kunchom ..., Boron 1003 BF

Disclaimer / Kontakt